Pfarrkirche Johannes der Täufer (Burgkirche)

2000 Szentendre, Templomdomb

Die älteste Kirche der Stadt erhielt ihre heutige Form infolge von vier größeren Umbauten. Nach dem Tatareneinfall wurde zwischen 1241 und 1283 eine Kirche im romanischen Stil gebaut, die 1294 zerstört wurde. Im 14. Jahrhundert wurde sie im gotischen Stil neugebaut, als auch der Turm fertiggestellt und der heutige Grundriss hergestellt wurde. Zur Zeit der türkischen Eroberungszeit benutzten die hierher flüchtenden römisch-katholischen Dalmaten die Kirche, die großen Schaden erlitt. Der letzte bedeutende Umbau war zwischen 1742 und 1751, als die Kirche ihre heutige Form erlangte.

Der Turm hatte ursprünglich eine verzierte Haube, die 1818 herunterstürzte, darum erhielt er das heutige, einfache Zeltdach. An der linken Seite des Turmes wurde 1891 ein Treppenhaus zum Chor gebaut. Die Pfarrkirche wurde 1990 erneuert, die Fassade 2014.

Die Kirche hat eine Ost-West-Achse und eine Grundfläche von 200 Quadratmetern. Der Turm ist 28,91 Meter hoch, die Haube wird mit einem Kreuz geschlossen. Das Gitter des Turmfensters ist bogig, alle weiteren Fenster der Kirche haben einen Teilbogenschluss.  Den gotischen Stil bezeugen die Stützpfeiler. Am Stützpfeiler des Turmes ist eine Sonnenuhr zu sehen, die im 14. Jahrhundert aus einem Stück gemeißelt wurde und in Ungarns astrologischer Geschichte einmalig ist. An der Südseite befinden sich zwei Tore mit gotischem Steinrahmen.

Das Innere der Kirche ist in drei gewölbte Kirchenschiffe eingeteilt. Der Turm, der Chor und das Hauptschiff hat ein Kreuzgewölbe, die Sakristei ist allerdings mit einem Tonnengewölbe gedeckt, das im Mittelalter hergestellt sein könnte.

Die Kirche hat drei Nebenaltäre. Der sich an der Nordwand befindliche Altaraufbau wurde 1871 zu Ehren der Schmerzensmutter mit einem großformatigen Ölgemälde (Werk von Károly Telepy) hergestellt. auf dem Altar ist noch die Skulptur der Heiligen Barbara und der Heiligen Katharina zu sehen.

An der einen Seite des Heiligtums steht der Altar der Heiligen drei Könige aus dem Jahre 1748. Er besteht aus zwei Gemälden: Das untere stellt die Anbetung der Könige dar, auf einem Postament stehen die Figuren des Heiligen Josef und der Heiligen Ilona. Auf dem oberen Bild überreicht Jesus Petrus die Schlüssel des Himmelreiches. Auf dem Sims des Aufbaus stehen die Figuren der Heiligen Margarete Maria von Alacocque und oben die Figur des Erzengels Michael .

Auf der anderen Seite des Heiligtums ist aus dem Jahre 1755 der Altar des Heiligen Andreas zu sehen, auf dem ebenfalls zwei Gemälde sind. Das untere stellt den Heiligen Andreas dar, an beiden Seiten sind die Figuren des Drachentöters Heiliger Georg und die Heilige Elisabeth, auf dem oberen Bild ist Maria mit dem Jesuskind zu sehen, daneben die Skulpturen des Heiligen Stephan und Imre, darüber die Figur des Vaters und des Heiligen Geistes.

Die Kanzel ist im Rokokostil verziert, aus Holz hergestellte Figuren lokaler Meister ziert die Kanzel.

Das im Heiligtum stehende Hauptaltarbild wurde 1818 hergestellt. Es stellt Johannes den Täufer und die Taufe Jesu dar, darüber die Figuren des göttlichen Vaters und des Heiligen Geistes. Der höchste Punkt des Altares ist das aus Holz geschnitzte Gottesauge.

Die Fresken stellten die Mitglieder der Gesellschaft der Maler von Szentendre zwischen 1933 und 1938 her: Es waren József Bánáti Sverák, Béla Onódi, Ernő Jeges, Henrik Heintz und Lajos Pándy. Ihre Besonderheit liegt darin, dass sich die biblischen Szenen in Szentendre abspielen