Das serbische Handelshaus wurde im Barockstil 1720 gebaut. Das Haus befindet sich auf der östlichen Seite des Platzes parallel zur Donau. Mit seiner hohen Dachkonstruktion beherrscht es den Hauptplatz und zieht die Aufmerksamkeit auf das Gebäude, das ursprünglich aus sechs (schmalen, hohen, dicht nebeneinanderstehenden) Häusern vereint wurde. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts oder am Anfang der 19. Jahrhunderts wurde die Fassade der sechs Häuser vereint, und unter ein Dach gebracht. Est ist ein Wohn- und Handelshaus mit Satteldach, im Erdgeschoss waren Läden, im ersten Stock waren die Wohnräume, und das Dachgeschoss wurde als Depot benutzt. Im Erdgeschoss des Hauses wurde die Gemäldegalerie von Szentendre 1978 eröffnet.
Die Benennung „Handelshaus“ weist nicht nur auf den Beruf des Inhabers hin, sondern viel mehr auf die innere funktionelle Gliederung des Gebäudes. Auf die Straßenebene des vierstöckigen Gebäudes war oder waren die Läden, im ersten Stock wohnte die Familie, der Keller und der hohe Dachboden dienten als Depot für die Waren. Im Dachgeschoss wurden die aus Osten eingekauften Rohleder, Gewürze und Teppiche und die Gewebe aus dem Westen untergebracht, im Keller z.B. der vor Ort kultivierte Rotwein. Die Etagen wurden von einem geschlossenen, inneren Treppenhaus vom Keller bis zum Dachgeschoss verbunden. (Dieser vierstöckige Haustyp mit geschlossenem Treppenhause, das die inneren Gänge sicherte, kommt in der zeitgenössischen Architektur von Ungarn nicht vor, sodass man ihn mit den serbischen-griechischen Kaufleuten aus Szentendre verbinden kann.)